Herbstausflug

  13.10.2007
  (Ailinger - Erlebnismühle)

 

   
    In der Ailinger Mühle angekommen wussten wir gleich, es ist wirklich ein kalter Tag. Die Räumlichkeiten wurden zwar mit Gasheizgebläse und Strahlern aufgeheizt, trotzdem waren die Wände der riesigen Scheune eiskalt.
       
    Da wir nicht die einzige und erste Gruppe waren, haben wir die Dünnete erst bekommen, nach dem der Magen schon an den Knie hing. Geschmeckt hat es auf alle Fälle.
       
    Die riesige Scheune ist super umgebaut und bietet bei wärmerem Wetter eine tolle Atmosphäre. Ein riesiges Verkaufsareal rundet das ganze ab.

 

       
    In der Scheune war es eigentlich nicht kälter als in den Räumen mit den grünen Fensterläden in dem wir saßen.
       
    Nun ging es endlich an die Führung.

Die Mühle hat kein Mühlenrad mehr. Darum gibt ein Transformatoren-häuschen.

       
    In den riesigen Silos werden die Getreidesorten abgespeichert. LKW's oder Traktoren bringen das Getreide und kippen es in die im Boden befindlichen Auffangbecken. Von dort wird es in die Türme geblasen.
       
    Geschichte der Ailinger Erlebnismühle

Tradition seit 1275

In einer Urkunde von 1275 findet sich ihre erste schriftliche Nennung. Doch gemahlen wurde hier schon lange zuvor.
       
    Bereits im Jahre 905 wird Reichenbach als Dorf mit Mahlgerechtigkeit erwähnt. Im 14. Jh. geht Reichenbach in den Besitz des Klosters Schussenried und somit auch das Mahlrecht. 
       
    Bis ins 18. Jh. wird die Mühle in Lehnsweise vergeben. Mitte des 19. Jh. übernimmt die Familie Ailinger die Reichenbacher Mühle, die von nun an Ailinger Mühle genannt wird.
       
    Jährlich werden hier mehrere 1000 Tonnen Getreide zu korngesundem Mehl verarbeitet.

 

       
    In der 5. Generation erfolgreich

Man schrieb das Jahr 1856, Pferdekarren brachten das Getreide der umliegenden Felder nach Reichenbach zur Mühle. Doch in jenem Jahr wurden die Bauern von einem neuen Müller empfangen: Theodor Ailinger.

 
       
    Mit ihm begann die Mühlentradition der Familie Ailinger. Damals noch von Wasserkraft angetrieben, produzierte die Mühle feinstes Mehl aus den angelieferten Körnern. 
       
    2003 übernahmen die Schwestern Silke und Evelyn von ihren Eltern Josef und Irmgard Ailinger die Mühle.
       
    Zwar wird das Mahlwerk schon lange nicht mehr durch die Kraft des Wassers angetrieben, doch sind wir mit der gleichen Leidenschaft am Werk, wie einst unser Ururgroßvater.
       
    Die Tradition und Qualität der Ailinger Mühle zu bewahren, haben wir uns zur Aufgabe gemacht.
       
    Folgende Mehle werden hier erzeugt

• Weizenmehl Type
  405/550/812/1050
• Weizenvollkornmehl
• Weizengrieß
• Weizenmusmehl
• Weizenschrot

       
    • Roggenmehl Type
  1150
• Roggenmischmehl
  Type 890
• Roggenvollkornmehl • Roggenschrot
       
    • Dinkelmehl Type
  405/630/1050
• Dinkelvollkornmehl
• Dinkelspätzlesmehl
• Dinkelvollkornschrot
• Dinkelmusmehl

 

und das spez. Ailinger Spätzlesmehl

       
   
       
    Steinhausen

Bevor wir nach Bad Schussenried sind, machte der Busfahrer einen kurzen Zwischenhalt in Steinhausen. Wo die "schönste Dorfkirche der Welt" zu finden ist.

       
    Die Wallfahrtskirche St. Peter und Paul von Steinhausen wurde bereits zur Zeit ihrer Erbauung als "eine der herrlichsten im ganzen Schwaben-landt" gepriesen. Heute beweisen jedes Jahr Tausende von Besuchern, daß ihr Ruhm die Grenzen des Schwabenlandes längst überschritten hat.
       
    Steinhausen gilt als ein Meisterwerk des süddeutschen Rokkoko, das mit seiner Vitalität, seiner naturhaften Gestaltenfülle und seiner heiter-festlichen Stimmung immer von neuem bezaubert.

Die Steinhauser Wallfahrt zählte nie zu den berühmtesten, sondern war mehr von regionaler Bedeutung.

       
     Dennoch stieg die Zahl der Pilger an besonderen Festtagen vor allem am Freitag nach Christi Himmelfahrt, dem sogenannten "Dillinger Freitag", auf mehrere Tausend. 
1727 - 1733 wurde unter Abt Didacus Ströbele vom Kloster Bad Schussenried durch die Gebrüder Dominikus (Architekt und Stukkateur) und Johann Baptist Zimmermann .....
       
    .... (Freskenmaler) die heute noch "Schönste Dorfkirche der Welt" erbaut. Die Bedeutung Steinhausens ist groß. Sie wird nicht erfasst, wenn man Stein-hausen nur als Vorläufer der Wies-Kirche bezeichnet. Steinhausen ist die erste Kirche ovalen Grundrisses mit Freipfeileranlage. Allein durch Steinhausen wäre ....
       
    ....  Dominikus Zimmermann in die erste Reihe der führenden deutschen Barockbaumeister aufgerückt. Vor Johann Michael Fischer und Balthasar Neumann schuf D. Zimmermann die geniale Verbindung der Freipfeilerhalle mit dem Zentralbau ovaler Prägung.
       
    Diese erfolgte in stammlich gebundener Form (voralbergisch-wessobrunnisch). Die Kirche in Steinhausen steht in einem Kraftfeld, das die Wies als Spätwerk klassischer Gestaltung nicht mehr besitzt. 
       
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